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Partnerschaft auf Augenhöhe: LLS und KSGR unterzeichnen Kooperationsvertrag

Partnerschaft auf Augenhöhe: LLS und KSGR unterzeichnen Kooperationsvertrag

Am Dienstag kamen die Spitzen des Liechtensteinischen Landesspitals (LLS) und des Kantonsspitals Graubünden (KSGR) zusammen, um den Vertrag über die vertikale Kooperation zu unterzeichnen. Dem voraus gingen konstruktive Verhandlungen zwischen beiden Partnern. Erste Kooperationsprojekte laufen bereits. Zudem wird die gegenseitige Einsitznahme in den Führungsgremien angestrebt.

Der Stiftungsrat des Liechtensteinischen Landesspitals (LLS) hatte nach einer Ausschreibung im Januar entschieden, mit dem Kantonsspital Graubünden (KSGR) konkrete Verhandlungen über die künftige vertikale Kooperation aufzunehmen. Dem Entscheid ging eine intensive Analyse voraus. Seit diesem Entscheid haben beide Partner nicht nur an den Vertragsgrundsätzen gefeilt, sondern die Zusammenarbeit bereits vertieft. Am Dienstag trafen nun Stiftungsratspräsident Michael Ritter und Spitaldirektor Daniel Derungs vom Liechtensteinischen Landesspital mit dem Verwaltungs- und Stiftungsratspräsidenten des KSGR Martin Schmid sowie dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung Arnold Bachmann zusammen, um das Vertragswerk zu unterzeichnen.

Partnerschaft auf Augenhöhe

Für Stiftungsratspräsident Michael Ritter ist am Dienstag eine der wichtigsten Weichen für die Zukunft des Landesspitals gestellt worden. Das Landesspital ist als Grundversorger auf einen starken Zentrumspartner angewiesen, um die medizinischen Leistungen qualitativ hochstehend anbieten zu können. „Kooperation ist das zentrale Element der neuen Spitalkonzeption und Schlüssel zum Erfolg jedes Spitals“, sagte Stiftungsratspräsident Michael Ritter anlässlich der Vertragsunterzeichnung gegenüber den Anwesenden. Für das Landesspital war es wichtig, einen Partner auf Augenhöhe zu haben, der zudem unternehmerisch denkt und handelt. In der Vereinbarung heisst es unter anderem: „Die Kooperation soll die Standorte der beiden Spitäler stärken und sich auch positiv auf die Volkswirtschaft auswirken.“ Die Auswahl eines Zentrumspitals als Kooperationspartner auf Augenhöhe war zudem Bedingung für das Gelingen der strategischen Neuausrichtung des Landesspitals, wie sie im Herbst 2012 von der Regierung beschlossen und vom Landtag gutgeheissen wurde. Das Kantonsspital Graubünden als Zentrumspital erfüllt diese Bedingungen am besten. Das haben die praktischen Erfahrungen bereits gezeigt. Zudem verfügt das KSGR über einen hohen unternehmerischen Verhandlungsspielraum, es sind keinerlei Interessenkonflikte deutlich geworden, die mittelfristig eine echte Kooperation erschwert hätten. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass sich das KSGR den Trends im Gesundheitswesen stellt.

Einsitz in Führungsgremien als Zeichen des Vertrauens

KSGR-Stiftungsratspräsident Martin Schmid freut sich, dem Landesspital künftig als zuverlässiger Zentrumspartner zur Seite stehen zu können. „Mit diesem Vertrag wird die gute Zusammenarbeit in der Vergangenheit und die Bereitschaft beider Partner zu einer engeren Zusammenarbeit in der Zukunft bekräftigt“, so Schmid. Das KSGR ist eine privatrechtliche Stiftung und damit gezwungen, unternehmerisch zu agieren. In den letzten acht Geschäftsjahren hat das KSGR Gewinne erwirtschaftet und wichtige Rückstellungen bilden können, die in die Gesundheitsversorgung am Zentrumsspital investiert werden. Das Kantonsspital plant einen Neubau für ca. 430 Millionen Franken, welcher aus eigener Kraft, das heisst allein aus Fallpauschalen, ohne weitere Kantons- oder Gemeindebeiträge finanziert wird. Baubeginn ist noch 2014. Dass das gegenseitige Vertrauen beider Partner gross ist, zeigt auch der im Rahmenvertrag festgehaltene Punkt, dass „die Parteien eine gegenseitige Einsitznahme in die strategischen Führungsgremien des jeweilig anderen Kooperationspartners anstreben“.

Spezialistenaustausch und gegenseitige Unterstützung

Der Unterzeichnung vorausgegangen sind konstruktive Verhandlungen über die Ausgestaltung des Rahmenvertrages. Dabei stand die gegenseitige Unterstützung der Spitäler bei der Behandlung liechtensteinischer Patienten im Vordergrund. Die Rahmenvereinbarung soll die Zusammenarbeit erleichtern und vertiefen, unter anderem durch optimal aufeinander abgestimmte Prozesse und eingespielte Abläufe. So hat Chefarzt Fritz Horber in den vergangenen Monaten mit verschiedenen Teams des Kantonsspitals Graubünden konkrete Projekte in den Bereichen Infektiologie, Pathologie, Intensivstation, Radiologie, Gastroenterologie sowie Onkologie bereits abschliessen können, aus denen spezielle Einzelverträge in den jeweiligen Bereichen resultieren. Jüngster Meilenstein ist die Onkologie-Sprechstunde am Landesspital, die seit August läuft. Landesspital-Chefarzt Fritz Horber kommentierte dies im Juni als ein wichtiges Ergebnis der vertikalen Kooperation: „Wir können dank dieser Kooperation am Landesspital bessere und breitere Medizin anbieten, weil die Spezialisten aus dem Zentrum auch nach Vaduz kommen. Wenn möglich reist nicht der Patient, sondern der Arzt“, so Horber damals.

Aufnahmegarantie für liechtensteinische Patienten

Das mehrstufige Betriebsmodell am LLS sieht vor, dass bestimmte Leistungen in einer ersten Stufe im Eigenbetrieb erbracht werden. Sofern medizinische Leistungen nicht selbst erbracht werden können, soll es in einer weiteren Stufe im Rahmen der vertikalen Kooperation möglich sein, dass ein Spezialist aus dem Kantonsspital Graubünden diese am Landesspital erbringt. In einer weiteren Stufe sollen komplexe Behandlungen mit teuren Apparaturen und dem Erfordernis eines Zentrumspezialisten direkt im assoziierten Zentrumspital erfolgen. Für die beiden letztgenannten Stufen ist es essenziell, einen zuverlässigen Partner ohne Interessenkonflikte zu finden. Spitaldirektor Daniel Derungs erklärte am Dienstag, auch in Zukunft werde das Liechtensteinische Landesspital alle Leistungen erbringen, die vor Ort angeboten werden können. Überall dort, wo dies nicht möglich ist, insbesondere bei sehr komplexen Fällen, arbeitet das Landesspital primär mit dem Kantonsspital Graubünden zusammen. Für die Patienten ist dabei der hürdenfreie und zügige Zugang zur Zentrumsversorgung essentiell.

Und genau hier hat das KSGR seine Stärken: Gemäss Arnold Bachmann haben die liechtensteinischen Patienten im Kantonsspital Graubünden eine Aufnahmegarantie. So geht die Erstversorgung am Landesspital nahtlos in die Weiterversorgung am Zentrumsspital über. Die beiden Spitäler pflegen bereits heute eine professionelle Beziehung zu Gunsten des Patienten und moderne IT macht das rasche Übertragen von Daten möglich, idealerweise, noch bevor der Patient am Zentrumsspital eintrifft. Die freie Spitalwahl bleibt unangetastet.

Weitere Informationen

Für das Liechtensteinische Landesspital (LLS):
Dr. Michael Ritter, Stiftungsratspräsident, ritter@ritterlaw.li, 00423 239 73 73
Daniel Derungs, Spitaldirektor, daniel.derungs@landesspital.li, 00423 235 44 22
Für das Kantonsspital Graubünden (KSGR):
Dr. Martin Schmid, Verwaltungsratspräsident, martin.schmid@kunzschmid.ch, 079 619 60 16
Dr. Arnold Bachmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung, arnold.bachmann@ksgr.ch, 081 256 67 01
Martin Vincenz, Leiter Unternehmenskommunikation, martin.vincenz@ksgr.ch, 081 256 70 08

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