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Neuer Notfall und OP offiziell eröffnet

Neuer Notfall und OP offiziell eröffnet

v.l. Architekt Patrick Matt, LLS-Stiftungsratspräsident Michael Ritter, I.D. Fürstin Marie von und zu Liechtenstein, Spitaldirektor Daniel Derung

Am Freitag (14.11.) fand die offizielle Eröffnung des neuen Notfalls und OP am Liechtensteinischen Landesspital statt. Die Sanierungsarbeiten sind nun weitgehend abgeschlossen. Weitere Massnahmen im operativen und medizinischen Bereich wurden im Rahmen der strategischen Neuausrichtung des Landesspitals umgesetzt. Damit sichert das Landesspital die medizinische und chirurgische Grundversorgung des Landes gemäss Leistungsauftrag.

„Wir haben in den letzten drei Jahren zahlreiche Massnahmen gesetzt, um die strategische Neuausrichtung mit Leben zu füllen“, sagte Stiftungsratspräsident Michael Ritter anlässlich der offiziellen Eröffnung am Freitag. „Die Eröffnung des neuen Notfalls macht sie nun auch nach aussen sichtbar.“ Mit der Ablehnung des Neubau-Kredits im Jahr 2011 waren die Verantwortlichen gezwungen, den bestehenden 30jährigen Spitalbau zu sanieren und mit möglichst geringem Aufwand den heutigen Anforderungen gerecht zu werden. Im Sommer 2013 gab der Stiftungsrat den Auftrag, die Baumassnahmen für einen neuen Notfall und den Umbau des OP in Gang zu setzen. Mit einem Budget von 6,5 Millionen Schweizer Franken konnte das Projekt in kürzester Zeit umgesetzt werden. „Wir haben mit der Neuausrichtung beschlossen, dass jene Spitalleistungen, die wir in guter Qualität und wirtschaftlich im Land erbringen können, auch hier erbracht werden. Das ist im Interesse von Land und Patienten“, so Ritter. Mit diesen wichtigen Sanierungsarbeiten sei dies gesichert und werde zudem ein wichtiger Beitrag zur Qualitätssteigerung geleistet. „Qualität ist unser Leitmotiv. Wir definieren Qualität, dann messen wir sie, dann verbessern wir sie.“

Erfüllung des Leistungsauftrages gesichert

Spitaldirektor Daniel Derungs war die Erleichterung über das Erreichte anzusehen. Denn „so erfreulich der Erfolg unseres Hauses mit steigenden Fallzahlen ist, umso dringender wurde die Notwendigkeit der Baumassnahmen aufgrund zunehmender Platzprobleme“, sagte er. So seien allein in diesem Jahr bereits 6000 Patienten auf dem Notfall behandelt worden. Mit den baulichen Massnahmen würden wesentliche Verbesserungen erreicht, „Wir sind damit heute auf dem Niveau eines vergleichbaren Regionalspitals in der Schweiz“. Die Abläufe wurden effizienter gestaltet und die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden deutlich verbessert. Derungs nannte denn auch einen weiteren wichtigen Grund für die Dringlichkeit der Umbauarbeiten: „Für uns war es wichtig, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen, um bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal konkurrenzfähig zu bleiben.“ Darüber hinaus wurde auch in die medizintechnische Ausrüstung investiert und zahlreiche strukturelle Verbesserungen umgesetzt. Damit kann das Landesspital die medizinische und chirurgische Grundversorgung des Landes gemäss Leistungsauftrag sichern.

Knifflige Aufgaben

Besondere Herausforderung war es, die Bauarbeiten bei laufendem Spitalbetrieb durchzuführen. Das verlangte von allen Beteiligten Teamwork, Fingerspitzengefühl und vollen Einsatz. Auch der federführende Architekt Patrick Matt bestätigte: „Die Sanierung des OP war besonders knifflig, weshalb eine Komplettschliessung für kurze Zeit nötig wurde.“ In nur vier Wochen ist es dem Team gelungen, den OP umzubauen und wieder für Operationen zur Verfügung zu stellen. Eine Meisterleistung, so Matt, die ohne ein eingeschworenes Team und gute Kooperation aller Beteiligten nicht möglich gewesen wäre. Am 28. August 2014 wurden dann in einer spektakulären Aktion 8 bis zu 34 Tonnen schwere Module für den neuen Notfall antransportiert und innerhalb eines Tages montiert. Die Modulbauweise für Spitäler hat sich weltweit bewährt und den Vorteil, dass ohne grössere Beeinträchtigung des Spitalbetriebes Neu- bzw. Anbauten erstellt werden können.

Finanzierung langfristig aus eigener Kraft

Die Kosten der Sanierungsarbeiten werden etwa zur Hälfte vom Land Liechtenstein, welches im Jahr 2012 das Sanierungsbudget bewilligte, und vom Landesspital aus eigener Kraft getragen. „Die Wettbewerbssituation zwingt uns, effizient und wirtschaftlich zu arbeiten“, betont Michael Ritter am Freitag. Das habe auch den Vorteil, dass wichtige Investitionen wie diese künftig mehr und mehr auch aus eigener Kraft bestritten werden können. Ritter verwies dabei auf den Kooperationspartner KSGR, welcher aktuell einen Neubau für ca 430 Millionen Schweizer Franken “aus eigener Tasche“ bezahlt. Das Ziel ist es, auch beim Landesspital künftige Investitionen ohne Beanspruchung des Steuerzahlers zu finanzieren.

Neuerungen im medizinischen Bereich

Chefarzt Fritz Horber hatte schon bei Amtsantritt auf Qualitätsverbesserungspotentiale hingewiesen und frühzeitig Konzepte für Verbesserungen vorgelegt. Diese gelten insbesondere für die Notfall-Behandlung, bei welcher zahlreiche Qualitätsmassnahmen eingeführt wurden. So werde anders als in vielen Spitälern die interdisziplinäre Teamarbeit verstärkt. Dazu gehört die Zusammenarbeit der Spital- mit den Kaderärzten, die Einführung des 4-Augen-Prinzips, die Einführung eines Triage-Systems, welches die Patienten nach Eintreffen nach Schweregrad klassiert oder die Vermeidung von unnötigen Untersuchungen dank der primären Beurteilung der Notfallpatienten durch Fachärzte. Auch im Bereich Pflege & MTT wurden etliche Massnahmen gesetzt. All das führt zur Verbesserung der medizinischen Qualität zugunsten der Patienten aber auch zur Kostenreduktion im Gesundheitswesen. Investitionen auch in medizintechnische Anlagen wie ein neues Monitoringsystem oder ein Point-of-Care-Labor (ein Labor im Notfall) gehören ebenso zu den Verbesserungen wie die Sicherstellung der Erstversorgung und lebensrettender Massnahmen während 24 Stunden an 365 Tagen, kurz: rund um die Uhr. Und Horber verspricht: „Im Durchschnitt beträgt die Wartezeit auf dem Notfall nach Anmeldung 5 Minuten“.

Neues Erscheinungsbild

Last but not least erscheint das Landesspital seit dem 14. November auch in neuem Antlitz, sprich mit einem neuen Corporate Design. „Es war uns wichtig, die zahlreichen Fakten, die wir inzwischen geschaffen haben und unsere damit einhergehende neue Identität durch einen modernen und frischen Auftritt entsprechend zu visualisieren“, erklärte Derungs diesen Schritt.

Tag der offenen Tür am Samstag

Am Samstag lädt das Landesspital die Bevölkerung zum Tag der offenen Tür ins Landesspital. Um 11.00 Uhr findet dann die feierliche Einsegnung des neuen Notfalls statt. Auf die Besucher wartet ein vielfältiges, informatives und unterhaltsames Programm. Zu den wichtigsten Aktivitäten zählt ein Spitalrundgang mit verschiedenen Stationen. Die Stationen werden dabei vom Personal des Landesspitals betreut und bieten die Möglichkeit, das Landesspital interaktiv zu erleben. So können unter anderem Blutzucker- bzw. Blutdruckmessungen, die BMI-Ermittlung und Maskenbeatmungen selbst getestet werden. Der attraktive Spitalrundgang wird abgerundet durch ein grosses Quiz, welches alle aufmerksamen Besucher neben der Chance auf einen Hauptpreis vor Ort auch mit Sofortpreisen belohnt. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Das Team des neuen Panorama Restaurants am Landesspital sowie der Caterer «Mausi» bieten vor Ort verschiedene Spezialitäten an, so unter anderem Raclette, Hot Dog, Marroni und Kuchen. Auch für die kleinen Gäste gibt es Überraschungen.

Das Landesspital weist darauf hin, dass es an diesem Tag keine Parkmöglichkeit beim Landesspital für die Besucher des Tages der offenen Tür gibt und bittet darum, die Gratis-Parkplätze in der Marktplatzgarage oder den öffentlichen Verkehr zu benutzen.

Weitere Informationen
Zu den Baumassnahmen
Daniel Derungs, Spitaldirektor, daniel.derungs@landesspital.li

Zum Tag der offenen Tür
Sabine Frei-Wille, stellvertretende Spitaldirektorin und Projektleiterin
sabine.frei-wille@landesspital.li

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