Seniorenbeirat zu Besuch

Diesen Oktober durfte die Spitalleitung den Seniorenbeirat der Regierung im Landesspital begrüssen. Normalerweise tagt der Beirat im Regierungsgebäude. Aufgrund des derzeit aktuellen Themas bezüglich der veralteten Infrastruktur des Liechtensteinischen Landesspitals und der derzeit leer stehenden Immobilie in Bendern, wurde die Tagung des Seniorenbeirats ausnahmsweise vor Ort im Landesspital durchgeführt. Von den 22 Mitgliedern waren 17 anwesend. Moderator und Organisator des Seniorenbeirats, Franz-Josef Jehle, schildert im folgenden Interview seinen Eindruck vom Besuch.

Herr Jehle, in welchem Rahmen haben Sie den LLS besucht?

Im Rahmen der jährlichen drei Sitzungen des Seniorenbeirates der Regierung (Ministerium für Gesellschaft) haben wir zusammen das Thema „Erneuerung der Infrastruktur des Liechtensteinischen Landesspitals“ ausgesucht. So fand also am 23.Oktober 2018 im Seminarraum im 3. Stock eine InformationsVeranstaltung zu diesem Thema statt. Die Spitaldirektorin Sandra Copeland hat aus erster Hand die Sichtweise des LLS dargelegt.

Wie haben Sie Ihren Besuch erlebt?

Ich glaube, dass auch die Senior/innen gerne ein eigenes, kleines Landesspital haben, wo sie gut aufgehoben und gut betreut sind. Sehr wichtig scheint mir die Akutgeriatrie zu sein, denn immer mehr ältere Menschen werden – dank dem Pflegegeld – zuhause gepflegt bis es nicht mehr geht. Damit steigt aber das Alter und der Krankheit-/Pflegegrad dieser Menschen sehr an. Viele ältere Menschen sprechen gerne von „unserem Spital“ in Vaduz. Diese Identifikation finde ich persönlich für eine gute Zusammenarbeit zwischen Patienten, Ärzten und Spital enorm wichtig. Zudem ist es natürlich von grossem Vorteil, wenn das vom Staat gesprochene Geld (=Steuergeld auch von den Senior/Innen) im Lande bleibt.

Wie beurteilen Sie das Leistungsangebot?

Ich finde die gesetzliche Regelung mit Pflichtleistungen, optionale Leistungen durch LLS sowie Ausschlussleistungen eine gute Regelung. Wir müssen uns der Grenzen des LLS natürlich klar sein. Die Privatklinik Medicnova in Bendern hat dem LLS leider viele Patienten weggenommen. Eine verstärkte Wieder-Zusammenarbeit mit den Belegärzten wäre selbstverständlich erstrebenswert. Als Präsident der Hospizbewegung Liechtenstein bin ich immer wieder mit der Frage nach einem stationären Hospiz für Liechtenstein konfrontiert. Untersuchungen zeigen dass pro 100 000 Personen ca. 1 Bett notwendig ist. 80% der allgemeinen Palliativ-Care werden bei uns durch Spitex und LAK abgedeckt. Was fehlt, ist eine kleine 1-2-Bettenstation für spezialisierte Palliativ-Care mit der Möglichkeit, gut ausgebildetes Personal (Pflege und Medizin) jederzeit beiziehen zu können. Gerade jüngere Patienten würden es begrüssen, nicht in einem Pflegeheim mit älteren Menschen, unter optimaler ärztlicher und pflegerischer Betreuung die letzte Lebensphase würdevoll erleben zu dürfen. Dies wäre im LLS ideal, weshalb auch die Spitalleitung hier Möglichkeiten sieht.

Welchen Eindruck haben Sie vom LLS gewonnen?

Mein persönlicher Eindruck und der vieler Mitglieder des Seniorenbeirates vom LLS sind sehr positiv. Es wurden und werden grosse Anstrengungen seitens der Führungscrew unternommen, das LLS zukunftsund enkeltauglich zu machen. Dafür gilt allen Verantwortlichen ein grosser Dank. Dieser Nachmittag hat sicherlich in grossem Masse dazu beigetragen, dass die Liechtensteiner/innen wieder vermehrt stolz sein können und wollen auf ihr LLS.

Zum Seniorenbeirat:

Ein beratendes Gremium der Regierung (Ministerium für Gesellschaft) mit 22 Mitgliedern (aus jeder Gemeinde Liechtensteins je 1 Frau und 1 Mann)

Weitere Informationen:

Sandra Copeland, Spitaldirektorin, T: 00423 235 44 26, E-Mail: sandra.copeland@landesspital.li

Wie Sie uns erreichen