Chirurgie auf gutem Weg

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Der Ausbau der Chirurgie am Landesspital war nicht nur strategisch ein richtiger Entscheid, sondern sichert auch die Grundversorgung für die liechtensteinischen Patienten. Zahlreiche Eingriffe wurden in den letzten Monaten vorgenommen, die Fallzahlen steigen erstmals wieder.

Der Ausbau der Chirurgie am Landesspital kommt voran. Die Chirurgie gehört zur Grundversorgung der liechtensteinischen Bevölkerung, deshalb hatte der Stiftungsrat entschieden, die Chirurgie als zweites festes Standbein neben der Inneren Medizin im Chefarztsystem am Landesspital auszubauen. Gemäss Spitaldirektor Daniel Derungs kommen die Projektarbeiten voran, bereits heute gilt für die Chirurgie: Was einfach ist und häufig vorkommt, betreut das Landesspital direkt und in hoher Qualität. Der „unklare Bauchschmerz“ oder andere klassische chirurgische Krankheitsbilder können schnellstmöglich diagnostiziert und bis hin zu minimalinvasiven Eingriffen operiert werden. Mit Dr. med. Walther Tabarelli ist seit Februar ein Chefarzt Chirurgie im Amt. Die Anstellung eines stellvertretenden Chefarztes Chirurgie steht kurz bevor, um die Strukturen langfristig zu stärken. Der Rekrutierungsprozess für weiteres medizinisches Personal läuft ebenfalls.

Fallzahlen entwickeln sich positiv

Die Chirurgie wird ab Spätherbst in den bisherigen Räumlichkeiten der Geburtshilfe beheimatet sein. Dank dem Umbau der OPs im Jahr 2014 ist das Landesspital zudem für Eingriffe mit moderner Technik ausgestattet und damit bestens gerüstet. Das Chirurgieteam bietet ein ganzheitliches Diagnose- und Behandlungskonzept mit einem breiten Spektrum an moderner medizinischer Versorgung an. Zahlreiche Notfalloperationen und elektive Eingriffe wurden in den letzten Monaten erfolgreich durchgeführt. Bereits entwickeln sich die Fallzahlen wieder positiv. Welche Eingriffe konkret am Landesspital vorgenommen werden können, ist auf der Homepage www.landesspital.li ersichtlich. Dank der vertikalen Kooperation mit dem Kantonsspital Graubünden (KSGR) können auch komplexere chirurgische Eingriffe vorgenommen oder wenn nötig eine intensive postoperative Überwachung in Chur sichergestellt werden. Das KSGR verfügt über ein breites, qualitativ hochstehendes Angebot aus so gut wie allen Bereichen der modernen Chirurgie. So können der liechtensteinischen Bevölkerung mehr Leistungen im eigenen Spital – also im eigenen Land – ermöglicht werden.

24-h-Chirurgie klares Bedürfnis

Mittelfristig soll am Landesspital wieder eine 24-Stunden-Chirurgie etabliert werden. Inzwischen hat der Chefarzt Chirurgie erste Gespräche mit den Hausärzten führen können. Dabei stiess das neue Leistungsspektrum auf positive Resonanz. Offenkundig wurde, dass das Angebot im Land noch zu wenig bekannt ist. Neben den persönlichen Gesprächen hat auch eine jüngste Befragung des Landesspitals unter den Ärzten im Land gezeigt, dass die Dienstleistungen der Chirurgie einem Bedürfnis entsprechen. 80 Prozent der Befragten halten eine 24-h-allgemeinchirurgische Grundversorgung für wichtig oder sehr wichtig. 60 Prozent stufen auch eine allgemeinchirurgische und proktologische Sprechstunde als wichtig bis sehr wichtig ein.

Neuerungen in der Anästhesie

Die im Rahmen des Ausbaus der Chirurgie am Landesspital eingeleiteten Massnahmen sehen unter anderem auch die Einführung eines Chefarztmodells in der Anästhesie vor. Dies ist ein weiterer Schritt zur Stärkung der Strukturen am Landesspital und zur Sicherstellung der Grundversorgung der liechtensteinischen Bevölkerung. Gemäss Spitaldirektor Daniel Derungs, braucht eine gut funktionierende Chirurgie auch eine professionelle Anästhesie unter entsprechender Führung. Stiftungsrat und Spitalleitung haben deshalb beschlossen, die Stelle eines Chefarztes Anästhesie zu schaffen, welche in den nächsten Tagen ausgeschrieben wird. Dem Entscheid sind intensive Abklärungen über mögliche Organisationsformen vorausgegangen. Um auch hier den hohen Qualitätsanspruch des Landesspitals gerecht zu werden, hat man sich für das Chefarztsystem in der Führung entschieden. Das schliesst aber nicht aus, dass auch weiterhin geeignete Belegärzte in der Anästhesie am Landesspital tätig sein werden. Ein Hybridsystem als zukünftige Lösung ist durchaus denkbar. Stiftungsrat und Spitalleitung haben mit diesem Entscheid auch hier wichtige Weichen für die Entwicklung des Landesspitals gestellt.

Grosses Potenzial

Der Entscheid zur Erweiterung des Angebotes wird das Landesspital nachhaltig stärken, sind Spitalleitung und Stiftungsrat überzeugt. Eine im Vorfeld des Entscheides vorgenommene Potenzialanalyse ergab, dass sich heute mehr als die Hälfte aller Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner im Ausland operieren lassen, weil zum Teil das entsprechende chirurgische Angebot im Land fehlte oder inkonsistent war. Das ändert sich nun mit dem Ausbau der Chirurgie. Nicht zuletzt erfüllt das Landesspital die Qualitätskriterien des sogenannten Zürcher Modells. Spitaldirektor Derungs geht davon aus, die liechtensteinischen Patienten zurückgewinnen zu können, schliesslich sei es auch ein Bedürfnis, sich in der Grundversorgung im eigenen Land behandeln lassen zu können. In den kommenden Wochen und Monaten werden die Verantwortlichen die Chirurgie weiter ausbauen und sowohl im operativen Management als auch in der Administration, Abwicklung sowie der Patientenbetreuung weitere Massnahmen setzen.

Weitere Informationen:

Daniel Derungs, Spitaldirektor daniel.derungs@landesspital.li / 00423 235 44 22

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