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LLS und KSGR ziehen positive Zwischenbilanz

Positive_Zwischenbilanz

Im Oktober 2014 unterzeichneten das Liechtensteinische Landesspitals (LLS) und das Kantonsspital Graubünden (KSGR) den Vertrag über eine vertikale Kooperation. Damit wurde eine der wichtigsten Weichen für die Zukunft des Landesspitals gestellt. Nach einem Jahr Kooperation ziehen die Verantwortlichen nun eine positive Zwischenbilanz.

Kooperation ist nach wie vor eines der zentralen Elemente der Spitalkonzeption. Für das Landesspital war es bei der Auswahl deshalb wichtig, einen Partner auf Augenhöhe zu finden. Eine erste Bilanz zeigt, dass die vertikale Kooperation mit dem KSGR bestens funktioniert und die Patienten davon profitieren. „Der Begriff Kooperation greift im Grunde zu kurz“, sagt Spitaldirektor Daniel Derungs. „Wir haben es mit komplexen Abläufen zu tun und ein System aufgebaut, das reibungslos funktioniert.“ Das bestätigt auch der CEO des KSGR Arnold Bachmann: „Unsere Spitäler pflegen eine professionelle Zusammenarbeit zugunsten der liechtensteinischen Patienten, die beide Standorte stärkt“. Es ist ein professionelles Zusammenwirken aller beteiligten Kräfte, die das Ziel eint, den Patientinnen und Patienten eine breite Grundversorgung auf hohem Niveau und den unkomplizierten Zugang zu hochstehenden Zentrumsleistungen zu sichern.

Bewertungs- und Zuweisungskompetenz

Neben zahlreichen Kooperationen in den einzelnen medizinischen Bereichen verfügt das Landesspital vor allem über eine hohe sogenannte Triage-Kompetenz. Patienten, welche ans Landesspital kommen, können sich darauf verlassen, dass sie die richtige Versorgung erhalten oder, sofern das Landesspital bestimmte Leistungen nicht erbringen kann, an die richtigen medizinischen Experten des Zentrumsspitals verwiesen werden. „Das ist ein grosses Bedürfnis, dem wir gerecht werden und es stärkt das Vertrauen der Bevölkerung in das Landesspital“, so Derungs. Chefarzt Fritz Horber hat im vergangenen Jahr zahlreiche Projekte gemeinsam mit dem KSGR vorangetrieben und umgesetzt. „Wir können dank dieser Kooperation am Landesspital heute bessere und breitere Medizin anbieten, weil die Spezialisten aus dem Zentrum auch nach Vaduz kommen. Wenn möglich reist nicht der Patient, sondern der Arzt“, so Horbers Devise. Darüber hinaus sei der hürdenfreie und zügige Zugang zur Zentrumsversorgung essentiell für die Patienten.

KSGR-Ärzte stehen als echte Partner zur Seite

Zahlreiche Beispiele belegen die erfolgreiche Kooperation. So funktioniert die hürdenfreie Verlegung von Patienten aus der LLS-Notfallstation auf die intensivmedizinische Station des KSGR problemlos. Bei infektiologischen Fragestellungen hat das Landesspital 365 Tage im Jahr mit der Leitung der Infektiologie und Spitalhygiene am KSGR stets kompetente Ansprechpartner, sodass das LLS in diesen Fragen auf dem neuesten Stand bleibt und jeder Patient infektiologisch auch bei komplexen Fragen adäquat versorgt werden kann. Darüber hinaus konnten die Unfallchirurgen des KSGR gewonnen werden, an Wochenenden jeweils zur Verfügung zu stehen und alle Röntgenbilder und Fälle telemedizinisch mit den Ärzten am Landesspital zu beurteilen. Auch in der Kardiologie stehen bei unklaren klinischen Situationen die Kardiologen des KSGR den Ärzten am Landesspital jederzeit fachlich zur Seite, um die jeweils beste Therapie für die Patienten festzulegen.

Wohnortnahe Behandlung dank Sprechstunden vor Ort

Seit August 2014 ist eine regelmässige Sprechstunde am Landesspital mit dem erfahrenen Onkologen und Chefarzt Onkologie des KSGR etabliert. Die steigenden Patientenzahlen zeigen, dass das System funktioniert. So erlauben es die Sprechstunden, Patienten ohne Wartezeiten vorzustellen und sie nach neuesten Standards zu behandeln. Bei allfälligen Komplikationen nach onkologischen Therapien oder im onkologischen Verlauf können Patienten mit dauerhafter konsiliarischer Hilfestellung der Onkologen des KSGR heimatnah im Landesspital hospitalisiert werden. Seit August 2015 führt auch der Chefarzt der Radio-Onkologie des KSGR eine regelmässige Sprechstunde am Landesspital durch. Die Radio-Onkologie-Sprechstunden werden durch eine palliativmedizinische Sprechstunde ergänzt, die seit September 2015 ebenfalls einmal monatlich in Anspruch genommen werden kann. Ab November führt zudem ein Facharzt für Gastroenterologie des KSGR einmal pro Woche gastroenterologische Untersuchungen am LLS durch inklusive komplizierter Polypenentfernungen.

Hürdenfreier Zugang zum Zentrumsspital und Taxi-Shuttle

Neben der Betreuung durch KSGR-Spezialisten vor Ort funktioniert auch der hürdenfreie Zugang direkt ins Zentrumsspital. So wurde bei Herzinfarkt oder Schrittmacherproblemen eine Kooperation mit der Kardiologie im KSGR aufgebaut, dank der Patienten mit akutem Herzinfarkt nahtlos verlegt und sofort koronarangiographiert werden können. Ebenso kann im KSGR jederzeit ein Herzschrittmacher implantiert werden. Bei Patienten mit osteoporotischen Wirbelfrakturen oder Infiltrationen sowie Biopsien steht mit dem leitenden Arzt der Radiologie am KSGR ein ausgezeichneter interventioneller Radiologe zur Verfügung, welcher Eingriffe durchführen kann, sodass die Patienten gleichentags therapiert mit dem eigens für die Kooperation eingerichteten LLS-Taxi-Shuttle wieder zurückkehren. Darüber hinaus besteht eine bewährte Kooperation mit der Gastroenterologie im KSGR, welche zum Beispiel Entfernung von Gallensteinen aus den Gallenwegen jederzeit komplikationsarm und hürdenfrei durchführt und auch Patienten zur gastroenterologischen Abklärung bei komplexen Problemen übernimmt.

Ausbildung von Ärzten

Die vertikale Kooperation beinhaltet auch eine gemeinsame Aus- und Fortbildung für die Ärzte. So werden ab Januar 2016 vier Assistenzärzte im LLS ausgebildet und anschliessend ihre Ausbildung, sofern sie sich am Landesspital bewähren, am KSGR fortsetzen. Ziel ist es, mit diesen Massnahmen weitere versierte Ärzte für das Landesspital zu gewinnen. Und nicht zuletzt konnte erst jüngst ein Personalausfall am KSGR mit Personal des LLS-Notfalls aufgefangen werden. Gemäss Fritz Horber ist dies erst der Anfang einer intensiven Kooperation. So werden in den kommenden Monaten weitere Bereiche hinzukommen, in denen die Zusammenarbeit vertieft und die Aus- und Weiterbildung für Ärzte intensiviert wird.

Weitere Informationen:
medien@landesspital.li
PD Dr. med. Fritz Horber, Chefarzt Innere Medizin, fritz.horber@landesspital.li
Daniel Derungs, Spitaldirektor, daniel.derungs@landesspital.li

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