Jahresbericht 2016 / LLS im Wandel

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Eine schwarze Null war das Ziel des Landesspitals im vergangenen Jahr. Trotz eines steten Wandels in der Branche und einem sich verschärfenden Wettbewerbsumfeld konnte dieses Ziel praktisch erreicht werden. Mit einem leichten Minus liegt die Erfolgsrechnung 2016 über dem Niveau des Vorjahres und zeigt, dass die Massnahmen greifen.

Mit einem Ertrag von wiederum etwa 26 Millionen Franken aus Pflegetaxen und Einzelverrechnungen konnte das Landesspital auch 2016 an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen. Dies bei nach wie vor gleichbleibenden Personalkosten und einem Personalbestand von 178 Mitarbeitenden. Erneut konnte das Landesspital über 1 Million CHF Rückstellungen aus dem Investitionskostenanteil vornehmen, ein Teil davon fliesst bereits 2017 in die weitere Modernisierung des Hauses. Dank intensiver Bemühungen sparte das Team des Landesspitals beim Sachaufwand knapp CHF 1.2 Millionen ein. Die Rechnung 2016 weisst ein Minus von ca 65.000 Franken auf und liegt damit über dem Niveau des Vorjahres (Minus CHF 501.000). Mit der Massgabe, dass sich nicht nur der Wettbewerb verschärft hat, sondern auch und insbesondere das Landesspital als Vertrauensspital der liechtensteinischen Bevölkerung auch defizitäre medizinische Leistungen im Sinne der Grundversorgung vorhält, ist dies ein sehr erfreuliches Ergebnis.

Stabile Patientenzahlen

Bei den Fallzahlen zeigt sich ebenfalls eine erfreuliche Entwicklung. So konnte der Notfall erneut eine Steigerung um sechs Prozent verzeichnen. 70 Prozent sind dabei medizinische Fälle. Bei den verbleibenden 30 Prozent fällt auf, dass sich Fälle mit „psychischen Hintergründen“ verdoppelt und Fälle von Suchtmittelmissbrauch nahezu verdreifacht (plus 265 Prozent) haben. Ambulante Behandlungen erfuhren eine Steigerung von 6 Prozent, während die Zahlen bei den stationären Patienten konstant blieben.

In der Inneren Medizin verzeichnete das Landesspital einen zeitweiligen Rückgang von 8 Prozent (2015: plus 8 Prozent), und hat sich damit auf dem Niveau des Jahres 2014 stabilisiert. Mit der Ernennung von Dr. med. Martin Liesch zum Chefarzt Innere Medizin und Notfall per Oktober 2016 konnte nach dem Rücktritt von Dr. med. Fritz Horber wieder Kontinuität in der Führung dieses Bereiches sichergestellt und Vertrauen aufgebaut werden, was sich bereits in den ersten Zahlen des Jahres 2017 zeigt. Dr. Liesch war mit seiner zeitweiligen Doppelfunktion als stellvertretender Chefarzt und Chefarzt a.i. stark gefordert, ihm gebührt besonderer Dank für den ausserordentlichen Einsatz in dieser Zeit. In seinem Beitrag zum Jahresbericht verweist er auf die besondere Wertschätzung und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Spital aber auch mit externen Partnern als wichtigsten Erfolgsfaktor.

Die neu aufgebaute Chirurgie konnte einen markanten Zuwachs von 27 Prozent verzeichnen. Die Strategie, die Chirurgie als zweites Standbein für die medizinische Grundversorgung auszubauen, hat sich als richtig erwiesen. Seit Februar 2016 ist Chefarzt DDr. med. Walther Tabarelli im Amt, der gemeinsam mit dem Team den Ausbau der Chirurgie konsequent vorangetrieben hat. Seit September 2016 wird er von Dr. med. Manfred Kreibich als stellvertretendem Chefarzt professionell unterstützt. Und auch die Orthopädie konnte eine Steigerung von 6 Prozent verzeichnen, ein Potential, dass das Landesspital bereits frühzeitig erkannt hat. Mit der Anstellung von Dr. med. Sven Mädler als Chefarzt Anästhesie wurde die medizinische Führungsriege 2016 komplettiert.

Neuorganisation als Meilenstein

Für das Landesspital ist die Ende des Jahres beschlossene Neuorganisation des Betriebes ein Meilenstein. Nach fünf Jahren Neustrukturierung, steter Verbesserung der Qualität in Medizin und Pflege war es notwendig, die innerbetrieblichen Strukturen den neuen Gegebenheiten anzupassen und noch mehr Effizienz in den Arbeitsabläufen zu ermöglichen. Denn so gut Mitarbeitende auch sind, so zentral ist es für sie, einen reibungslosen Arbeitsalltag zu haben und sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren zu können. Die neue Organisation stärkt die Kompetenzen im Spital, führt zusammen, was zusammengehört und trennt, was sich hemmt.

Vertikale Kooperation auf dem Prüfstand

Die vertikale Kooperation mit dem Zentrumspartner Kantonsspital Graubünden hat sich für die Patientinnen und Patienten des Landesspitals in den letzten zwei Jahren als richtungsweisend erwiesen. Sie profitieren von der hohen Kompetenz beider Partner und der reibungslosen Zusammenarbeit der beiden Spitäler. Die Spitalleitungen werden nun eine Bestandsaufnahme vornehmen und weitere Möglichkeiten der Kooperation auf Augenhöhe sowie eine weitere Verbesserung in der Zusammenarbeit für 2017 ausloten und umsetzen.

Erfolgreiche Berufsbildung

Erstmals in der Geschichte bietet das Landesspital (LLS) die Ausbildung zur Diplomierten Expertin in Notfallpflege NDS HF an. Damit stärkt das LLS den eigenen Fachkräftenachwuchs in einem hart umkämpften Markt. Im Oktober 2016 konnte die erste Mitarbeiterin des Notfallteams die Zusatzausbildung zur Expertin in Notfallpflege NDS HF starten. Damit kann eine Liechtensteinerin diese Ausbildung erstmals im eigenen Land absolvieren.

Wechsel in der Spitalleitung

Neben der erfolgreichen Neubesetzung der Chefarztpositionen im Jahr 2016 stand für den Stiftungsrat eine weitere personelle Herausforderung an. Spitaldirektor Daniel Derungs hat sich nach fünf Jahren LLS-Engagement für eine neue berufliche Aufgabe entschieden. Der Stiftungsrat hat die Suche nach einer geeigneten Nachfolge für die Position des Spitaldirektors/der Spitaldirektorin seither intensiv vorangetrieben. Inzwischen konnte zwar eine geeignete Persönlichkeit gefunden werden, welche die Stelle jedoch bedauerlicherweise aufgrund plötzlich aufgetauchter gesundheitlicher Probleme nicht wie geplant per 1. Mai 2017 antreten konnte. Um Stabilität und Kontinuität in dieser Situation sicherzustellen, hat der Stiftungsrat entschieden, Karl-Anton Wohlwend mit der Interimsleitung zu betrauen und das Mandat bereits um ein Jahr verlängert. Er hat sich dankenswerterweise dafür zur Verfügung gestellt.

Kultur und Leitbild

Die Gründung der Kulturkommission ist ein Zeichen der Aufmerksamkeit gegenüber den Patienten, ihren Angehörigen und den Mitarbeitenden. Die Kommission organisiert halbjährlich Ausstellungen in den öffentlich zugänglichen Wartbereichen und Fluren am Landesspital mit lokalen Kunstschaffenden. Mit professionellen Kunstwerken soll so auch dem qualitativ hohen Niveau am Landesspital Rechnung getragen werden.

Stiftungsrat und Spitalleitung haben 2016 zudem gemeinsam mit dem gesamten Team ein neues Leitbild erarbeitet und verabschiedet, welches die Haltung und Handlungsmaximen manifestiert. Dem voran ging auch eine Befragung der Mitarbeitenden über die Zufriedenheit mit ihrem Arbeitgeber: Mit 80 von 100 Punkten bewerteten die Mitarbeitenden diese als ausserordentlich hoch, auch das Zugehörigkeitsgefühl zum Landesspital wurde mit 82 Punkten erfreulich hoch eingestuft. Ebenso wurden die sogenannten Zuweiser befragt, sie bewerteten das Landesspital mit den Noten gut bis sehr gut.

Aufbau Akutgeriatrie

Das Landesspital richtet seine Aufmerksamkeit 2017 zusätzlich auf die Akutgeriatrie, einem grossen Bedürfnis der Liechtensteinischen Bevölkerung. Anlässlich der Strategieklausur 2016 hat der Stiftungsrat ein strategisches Projekt mit dem Ziel der Bedarfsklärung und Planung für ein erweitertes Angebot in der Akutgeriatrie inkl. Palliativmedizin beschlossen und zum Schwerpunktthema für das Jahr 2017 erklärt. Unterstützt und begleitet wird das LLS dabei durch seine Partner und dabei insbesondere das Kantonsspital Graubünden.

Der vollständige Jahresbericht steht elektronisch hier zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Dr. Michael Ritter, Stiftungsratspräsident, michael.ritter@ritterschierscher.li, 00423 239 73 73

Karl-Anton Wohlwend, Spitaldirektor, karl-anton.wohlwend@landesspital.li, 00423 235 44 22

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