Was tun bei einem Hirnschlag?

Alle 30 Minuten erleidet jemand in der Schweiz einen Hirnschlag („Stroke“). Einen Hirnschlag erkennt man am einfachsten mit dem FAST – Schema: Face, Arm, Speech, Time. Symptome können sein: eine plötzliche Lähmung, Gefühlsstörungen resp. Schwäche meist nur auf einer Körperseite, plötzliche Blindheit oder Doppelbilder sowie Sprach- oder Verständnisstörungen. Die Schweizerische Herzstiftung gibt hierzu auf www.swissheart.ch wichtige Auskünfte.

In einer Akutsituation, bei der die oben erwähnten Symptome auffallen, zählt jede Minute – entsprechend sollte sofort der Notruf 144 alarmiert werden. Die aufgebotene Rettung fährt mit einem Verdachtsfall in der akuten Phase die nächstgelegene Stroke Unit an. Das Kantonsspital Graubünden (KSGR) und das Spital Grabs betreiben gleichwertige zertifizierte Stroke Units. Beide Spitäler arbeiten im Netzwerk Ostschweiz eng mit dem Kantonsspital St. Gallen (KSSG) als Stroke Center zusammen und beide bieten die intravenöse systemische Lysetherapie an, welche bei ca. 20 Prozent der Patienten indiziert ist.

Kommen Patienten direkt ins LLS, werden sie mittels CT oder MRI akut abgeklärt, erklärt Dr. Martin Liesch, Hirnschlag-Experte, Leiter Notfall und Chefarzt Innere Medizin am Landesspital. Ausserhalb der CT-/MRI-Zeiten werden Patienten umgehend entweder nach Grabs, direkt ins KSSG oder ins KSGR zur Abklärung gebracht. Mit der geplanten Einrichtung einer 24h-Radiologie am Landesspital kann die initiale Abklärung eines Hirnschlags rund um die Uhr angeboten werden.

Die Anzahl der Patienten, welche in der Akutphase einer Katheterintervention und damit der Leistungen eines Stroke Centers bedürfen, wird aufgrund des medizinischen Fortschritts in der nächsten Zeit noch weiter ansteigen. Martin Liesch geht davon aus, dass dies künftig bis zu 10 Prozent der Fälle betreffen wird. Die Katheterintervention kann entweder nach einer systemischen Lysetherapie zusätzlich durchgeführt werden oder als alleinige Therapie. Sowohl die systemische Lysetherapie als auch die Katheter-basierte Intervention haben die Wiedereröffnung des verschlossenen Gefässes zum Ziel.

Dr. Liesch ist European Master in Stroke Medicine, aktives Mitglied der Swiss Stroke Society, Mitglied der Hirnschlagkommission und der Autorengruppe für die Richtlinien der Stroke Units/Stroke Centers sowie Auditor für Stroke Units und Stroke Centers. Er verfolgt die Entwicklungen auf dem Gebiet des Hirnschlags sehr intensiv. Als Initiator und früherer Leiter der Stroke Unit im KSGR ist Dr. Liesch weiterhin als Konsiliararzt an der Stroke Unit im KSGR tätig. Liesch ist zudem ärztlicher Berater der Fachgruppe, welche die neue Landes-Notrufzentrale im Liechtenstein aufgebaut hat, und die Alarmierungs-Prozesse des akuten Hirnschlags gemäss neusten Empfehlungen implementiert. Er hat die neuesten Empfehlungen auch am Landesspital umgesetzt und garantiert für eine hochstehende Versorgung der Patienten mit einem Hirnschlag.

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